Organisation empfiehlt mehr körperliche Aktivität am Arbeitsplatz

WHO: Deutsche bewegen sich zu wenig

Organisation empfiehlt mehr körperliche Aktivität am Arbeitsplatz

von Sven Wingerter

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erwartet, dass zwischen 2020 und 2030 fast 500 Millionen Menschen weltweit Herzkrankheiten, Fettleibigkeit, Diabetes oder Krankheiten entwickeln – die auf körperliche Inaktivität zurückzuführen sind. Gerade Deutschland schneidet hier im internationalen Vergleich schlechter ab als der Durchschnitt der reichen Länder, so der aktuell von der WHO veröffentlichte „Globale Statusbericht zur körperlichen Aktivität 2022“ mit Daten aus 194 Staaten.

Laut WHO müssten sich 44 Prozent der erwachsenen Frauen und 40 Prozent der Männer in Deutschland mehr bewegen. Zum Vergleich: In Finnland sind nur 16 Prozent der Frauen und 17 Prozent der Männer nicht aktiv genug. Noch dramatischer sieht es bei der Altersgruppe der 11- bis 17-Jährigen aus: 88 Prozent der Mädchen und 80 Prozent der Jungen hierzulande hätten nicht die ausreichende körperliche Fitness.

Die Folgen hat nicht nur jeder Einzelne zu tragen. Vielmehr belastet der Bewegungsmangel das Gesundheitswesen und die Gesellschaft insgesamt, vor allem auch finanziell. Generell empfiehlt die WHO daher mindestens 150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche, um Krankheiten vorzubeugen, aber auch um Druck von den bereits überforderten Gesundheitssystemen zu nehmen. Schließlich sei die wirtschaftliche Belastung durch Bewegungsmangel erheblich. Die Kosten für die Behandlung vermeidbarer Krankheiten werden bis 2030 fast 300 Milliarden US-Dollar erreichen – etwa 27 Milliarden US-Dollar jährlich.

 

Alle Arbeitgeber sind aufgerufen

Der Bericht hebt besonders auch auf die politischen und privatwirtschaftlichen Maßnahmen ab, die Bewegung fördern. „Wir brauchen mehr Länder, die die Umsetzung von Maßnahmen ausweiten, um die Menschen dabei zu unterstützen, durch Gehen, Radfahren, Sport und andere körperliche Aktivitäten aktiver zu werden. Die Vorteile sind enorm, nicht nur für die körperliche und geistige Gesundheit des Einzelnen, sondern auch für die Gesellschaft“, sagt hierzu Tedros Adhanom Ghebreyesus, WHO-Generaldirektor.

Um Ländern zu helfen, die körperliche Aktivität zu steigern, enthält der WHO-Bericht Empfehlungen für die wichtigsten Politik- und Lebensbereiche – darunter auch für die Gestaltung der Arbeitsplätze, an denen die „schlechte körperliche und geistige Gesundheit der Mitarbeiter, kombiniert mit arbeitsbedingtem Stress, in vielen Ländern Produktivitätsverluste verursacht.“ Genannt werden hier vor allem Muskel-Skelett-Erkrankungen, da immer mehr Arbeitszeit im Sitzen verbracht wird. Die Förderung von „aktiven Pausen“, „während der Arbeit körperlich aktiver zu sein“ und „Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, Sitzen zu reduzieren“, sieht die WHO daher als „vorteilhaft für die Gesundheit der Mitarbeiter“ an.

 

Gesunde Arbeitsplätze: Guter „Return on Investment“

Aus diesem Grund ermutigt die Weltgesundheitsorganisation „alle Arbeitgeber, alle Mitarbeiter zu fördern und zu befähigen, aktiv zu sein“. Hierzu gehört das Schaffen von Arbeitsumgebungen, die körperliche Aktivität unterstützten. Ausdrücklich bezeichnet die WHO solche Investitionen als guten „Return on Investment“, da sie die Produktivität erhöhen und Verletzungen, Krankheiten und Fehlzeiten reduzieren.

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