Räumliche Nähe macht Zusammenarbeit produktiver
Von Sven Wingerter
Energieeinsparung und explodierende Baukosten, immer mehr Vorschriften oder knappe Baukapazitäten. Die Bau- und Immobilienwirtschaft kennt wahrlich viele Themen. Der 9. Mainzer Immobilientag der Hochschule Mainz widmete sich in diesem Jahr der Aufgabe “Kommunikation und Wertekultur” – und zwar nicht nur aus bautechnischer, rohbaurelevanter, sondern auch aus gesellschaftlicher Betrachtung. Diskutiert wurden: „Wirtschafts- und Sozialethik im Wandel – als ein gemeinschaftlicher Wertekanon in einer multikulturellen Gesellschaft“ oder „Wie verändert sich die Arbeitswelt? – Wie bereitet sich ein Unternehmen vor?“
Der Mainzer Immobilientag – organisiert von Dr. Ulrich Bogenstätter, Leiter des Studiengangs Technisches Immobilienmanagement der Hochschule Mainz – richtete sich vor allem an Entscheider der oberen und mittleren Führungsebene in der Bau- und Immobilienwirtschaft. Zahl-reiche Referenten präsentierten ihre Beispiele und Best Practice. Die Wohnungsbaugenossenschaft EVM Berlin e.G. berichtete von ihrer „gelebten Wertekultur“, Patrizia stellte „Ansprüche eines Immobilienunternehmens“ am Beispiel ihrer Children Foundation vor.

Ein weiteres prägendes Element unserer (Wirtschafts-)Welt von heute seien Netze: berufliche, soziale oder auch handfeste Transportnetzwerke. Sie alle optimieren Wege. Das damit verbundene vernetzte Arbeiten wirke sich deutlich auf Immobilien- und Raumkonzepte aus – wofür wiederum Unternehmen wie Nutzer die Anforderungen vorgeben. Zudem gelte es, auf möglichst wenig Grundstück viel Infrastruktur mit effizienter Netzwerklogistik unterbringen.

- Arbeit wird in Zusammenhang mit der Aktivität gebracht, nicht mit der Person.
- Die Aktivität prägt wiederum die Arbeitsumgebung – nicht mehr die Person an einem Arbeitstisch.
- Ein Arbeitstag besteht aus Aktivitäten und nicht Individualarbeit plus Besprechung.
- Schließlich bietet ein Büro nun nicht mehr den persönlichen Arbeitsplatz, sondern diverse Plätze und Räume.
Ein auf dieser Basis optimiertes Raumkonzept spart Unternehmen erhebliche Summen, etwa weil unnötige Wege wegfallen und sich die Unternehmensproduktivität signifikant erhöht.



